Referat mit anschliessender Diskussion, PD Dr. rer. pol. Mathias Binswanger

Die stetige Zunahme der Wirtschaftsleistung ist mit fossilen Brenn- und Treibstoffen erkauft – um den Preis der Klimaerwärmung. Trotzdem soll das Wachstum auch in Zukunft weitergehen, allerdings mit immer effizienteren Technologien. Gemäss einer weit verbreiteten optimistischen Vorstellung führen diese zu einer zunehmenden Entkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Natur- und Ressourcenverbrauch, so dass die mit Wachstum verbundenen Umweltschäden immer mehr zurückgehen.
Tatsächlich gibt es gewaltige Potenziale, etwa bei der Effizienz von Gebäuden oder Motoren. So konnte die Treibstoffeffizienz vieler Fahrzeuge beträchtlich gesteigert werden. In der Realität führen Effizienzerhöhungen jedoch nicht automatisch zu einer Reduktion des Verbrauchs. Schuld daran ist der sogenannte Rebound-Effekt, der dadurch zustande kommt, dass Menschen im Allgemeinen auf Effizienzsteigerungen mit einem grösseren Verbrauch reagieren, was wiederum neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnet.
Einerseits schaffen wir es also tatsächlich, die Ressourceneffizienz immer weiter zu steigern. Andererseits schafft jede Effizienzerhöhung ein Potenzial für weiteres Wachstum, das dem durch die Effizienzerhöhung ermöglichten Rückgang des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen entgegenwirkt.

Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten, Privatdozent an der Universität St. Gallen und Publizist. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden ist er durch sein Buch «Die Tretmühlen des Glücks».

Veranstalter: solarlobby.ch, Interessenverein für die Nutzung der Sonnenenergie